Sepp (Josef) Skalitzy war ein begeisterter Lehrer. Zu seinen Unterrichtsfächern an einer Volksschule in Memmingen gehörte die Heimatkunde, die er seinen Schülern durch Ausflüge in die nähere Umgebung veranschaulichte.

Seine ganz persönliche Heimatkunde betrieb er als Schriftsteller. Geboren am 30. Januar 1901 im westböhmischen Rothenbaum (Červené dřevo) bei Neuern (Nýrsko) widmete er sich in seinen Werken oft der Waldlandschaft seiner Heimat, etwa in Herzschlag des Waldes (1950), Die Buben aus dem Böhmerwald (1963) oder mit der Anthologie Des Waldes Widerhall – Böhmerwäldische Lyrik (1973).
Sein Roman Da begann der Wald zu brausen ist in Außergefild (Kvilda) am Ursprung der Moldau angesiedelt. Köhler, Sägmüller, Gastwirte, aber auch die Maler einer Werkstatt für Hinterglasbilder werden in ihrer Alltagswelt dargestellt. Diese aber wird jäh mit einer Naturkatastrophe gewaltigen Ausmaßes konfrontiert, als es in Folge eines Orkans zu umfassenden Waldschäden kommt und sich der gefräßige Borkenkäfer in großer Schnelle ausbreitet.
Skalitzky beschreibt fachkundig die Gefahr für den Wald, die ihm in seiner Jugend noch beunruhigend lebendig im Gedächtnis haftete. Vor dem Hintergrund heutiger Schreckensvisionen einer unausweichlichen Klimakatastrophe sind die dargestellten Sorgen und Ängste der Menschen erstaunlich aktuell.
Skalitzky verfasste dieses Werk bereits in den Dreißiger Jahren unter dem Titel Das Käferjahr. Unmittelbar vor Druckbeginn wurde das Manuskript jedoch bei einem Bombenangriff vernichtet, die Zweitschrift nach dem Krieg im Zuge der Vertreibung zerstört. Das 1976 erschienene Buch verfasste er in zwölfjähriger Arbeit völlig neu.
Sepp Skalitzky starb am 5. September 1992 in Memmingen.

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