Neueste Beiträge:

Podcast

Ein Spaziergang durchs literarische Feld. Postimperiale Biografien in Zentraleuropa

von IKGS München

Die drei Literaturwissenschaftler:innen Réka Jakabházi, Szabolcs János und Enikö Dácz geben Einblicke in die Methodenwerkstatt, in der ihr Band „Deutschsprachige Literarische Felder und Akteure in Zentraleuropa im postimperialen Kontext“ erschienen ist. Im Gespräch mit Donauwellen-Host Florian Kührer-Wielach wird dann auch der eine oder andere Blick in die archivarische Schatzkammer des IKGS geworfen. Und außerdem geht es um die Frage, warum denn wissenschaftliche Bücher immer so komplizierte Titel haben (müssen).

Text

Die Sprache der Liebe | Dorothee Riese: Wir sind hier für die Stille | Besprechung

von IKGS München

Dorothee Rieses Debütroman öffnet der Leserschaft eine Tür zum Land jenseits der Wälder. Transsilvanien fasziniert und überzeugt zugleich. Nach Transsilvanien, sprich Siebenbürgen, verschlägt es die Hauptfigur Judith. Das Mädchen ist eine Art Alter Ego der Schriftstellerin, die als Kind mit ihrer Familie aus Deutschland in ein siebenbürgisches Dorf zog. Sie erlebte in der Wahlheimat der Eltern ein multikulturelles Umfeld voller Widersprüche, in dem sie sowohl die rumänische Sprache als auch die gesellschaftliche Sprache beziehungsweise die Sprache der Beziehungen und deren Bedeutung in der rumänischen Gesellschaft lernte.

Text

Der Nachlass eines Genies | Alida Bremer: Tesla oder die Vollendung der Kreise | Besprechung

von IKGS München

„[E]s ist ein Antikriegsstück, das sich gegen jeden Nationalismus wendet.“ So wird das Theaterstück Tesla oder die Vollendung der Kreise im gleichnamigen Roman von Alida Bremer beschrieben. Dass diese Behauptung auch auf das Buch selbst zutrifft, ist natürlich kein Zufall. Dennoch handelt es, entgegen dem Titel, eigentlich nicht vom Leben und Werk des Forschers und Erfinders Nikola Tesla. Erzählt wird, wie der 17-jährige Anton Matijaca sich 1905 von seiner kroatischen Heimat aus nach New York begibt, um nach seinem Schulausschluss den Neuanfang in der Neuen Welt zu wagen.

Text

Vom Vater, der nicht aufhören wollte, ein Held zu sein | Maria Bidian: Das Pfauengemälde | Besprechung

von IKGS München

Maria Bidians "Das Pfauengemälde" ist ein vielschichtiger, beeindruckender Debütroman über die Annäherung einer Tochter deutsch-rumänischer Eltern an das Vermächtnis des nach Deutschland geflüchteten Vaters. Dabei stellen sich für die Protagonistin Ana die großen Fragen des Lebens: Wie lange sind wir fähig, vor der Vergangenheit zu flüchten, und was geschieht mit uns und unseren engsten Vertrauten, wenn die Vergangenheit plötzlich wieder an Raum gewinnt?

Podcast

,,Meine Narben sind politische Phänomene.“ Gábor Schein im Gespräch

von IKGS München

Mit dem Budapester Autor und Literaturwissenschaftler Gábor Schein, der vom November 2023 bis Mai 2024 IKGS-Fellow war und in den aktuellen Spiegelungen mehrere Texte veröffentlicht hat, sprach Enikő Dácz über seine literarische Tätigkeit. Schein reflektierte seinen Umgang mit unterschiedlichen Traditionen und bezog sich auf seine auf Deutsch vorliegenden Romane „Der Schwede“ und „Lazarus“. Bezüglich der Suche nach neuen Erzählweisen, die diese Texte auch prägen, zeigte er auf, wie der Humor einen Ausweg aus dem Dickicht der Erzählungen bieten kann und ging auf die Illusionslosigkeit in seinem letzten Lyrikband „Ó, rinocérosz“ [„Oh, Nashorn“] ein.

Text

Erhöhte Reichweite | Ján Rozner: Seven Days to the Funeral | Besprechung

von IKGS München

Nun verlässt ein beachtenswertes literarisches Werk den relativ kleinen tschechisch-slowakischen Sprachraum, dessen jüngere Geschichte es implizit auch behandelt. Leider erreicht es nicht direkt unsere deutschsprachige Sphäre, die bereits weiträumiger als der ursprüngliche Sprachraum wäre und die auch Bezug zum Autor bedeutete. Aber, und dies ist ein großer Trost, es betritt die Weltbühne des Englischen, das uns ja geläufig wurde ‒ und zwar des britischen Englisch, womit es seine europäische Heimat nicht verleugnet. Es wurde weltläufig und kann auf dem gesamten Globus gelesen werden.

Text

Raum für Poesie | Hellmut Seiler: Wolfsberg oder Die Tiefe der Stille | Besprechung

von IKGS München

Hellmut Seiler erhielt heuer den Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturpreis. Man zeichnete ihn, wie es in der Verleihungsurkunde heißt, „als luziden, mutigen und unbestechlich gesellschaftskritischen Lyriker aus, als virtuosen Meister des doppelbödigen Wortspiels in aphoristisch pointierten Mitteilungen über die Absurdität des Alltags jenes diktatorischen Systems“.

Text

,,Es war, und es war nicht“ | Iris Wolff: Lichtungen | Besprechung

von IKGS München

Klappern gehört zum Handwerk, und der Literaturbetrieb mit all den Veranstaltungen, Verlautbarungen und Veröffentlichungen jenseits der eigentlichen Texte hört sich fürwahr schon aus der Ferne wie ein Handwerksbetrieb an. In dessen sekundärer Betriebsamkeit findet das Primäre, Werkstoff und Erzeugnis, Sprache und Text, umso weniger Beachtung. Man mag sagen, das sei eben der Lauf der Welt in ihrem medienorchestrierten Taumel, man muss sagen, das sei nichts als recht und billig, wenn man sich die oft wohlfeilen Produkte anschaut. Umso mehr darf man sich freuen, wenn man eines in die Hand bekommt, bei dem man nichts zu sagen braucht, weil es selber für sich spricht. Zu besprechen gibt es dafür erfreulich viel.

Text

Literarische Vermessung der Welt | Aleš Šteger: Logbuch der Gegenwart | Besprechung

von IKGS München

Für "Aufgehen", den dritten und letzten Teil seiner "Logbuch der Gegenwart"-Reihe, hat sich Aleš Šteger noch einmal vier besonderen Orten in vier verschiedenen Ländern jeweils für zwölf Stunden ausgesetzt und seine Eindrücke aufgeschrieben. Es geht ihm um das Vermessen, um das Festhalten eines flüchtigen Zustands in einer sich immer schneller wandelnden Welt. Die Ergebnisse sind so vielschichtig und unterschiedlich, wie es die Menschen dieser Erde sind.

Text

Das Heimweh der Heimatlosen | Jan Koneffke: Im Schatten zweier Sommer | Besprechung

von IKGS München

Schicksal oder Zufall? Ein großer Erzähler trifft auf einen anderen, der mit seinen „Opowieści, Maises und Kaskalim aus seiner Kindheit in Brody“ (S 236) – so nennt man Geschichten in Galizien – sein Umfeld begeistert. Die kurz gefasste Erläuterung dieser sonderbaren Begegnung ließe sich ungefähr so zusammenfassen: Nach einigen Wanderjahren lässt sich der in Darmstadt geborene Schriftsteller Jan Koneffke mit seiner aus Rumänien stammenden Frau in Wien nieder und entdeckt, dass in dem Wiener Haus, in dem er wohnt, einst Joseph Roth als Untermieter bei einer Familie gelebt haben soll. Das Quartier in der Rembrandtstraße 35 im jüdischen Viertel zwischen Augarten, Prater und Donaukanal war Roths „erste Meldeadresse“ (S. 295), wie Koneffke in seinem Nachwort anmerkt. Es kommt, wie es kommen muss: „Der Zufall setzte meine Fantasie in Gang“. (S. 295)

Podcast

Ein Literaturhandbuch für Czernowitz und die Bukowina

von IKGS München

Andrei Corbea-Hoișie, Steffen Höhne, Oxana Matiychuk stellen im Gespräch mit Enikő Dácz (IKGS) das erste Handbuch der Literaturen der Bukowina vor. Sie schildern das Konzept, die Herausforderungen des Projektes und gehen sowohl auf nationalphilologische Traditionen und Kanonisierungen als auch auf komplexe und kontinuierliche Austausch-, und Verflechtungsprozesse der deutschen, ukrainischen, rumänischen und jiddischen Literaturen ein. Neben dem historischen Bukowinismus wird auch die aktuelle Lage in Czernowitz/Tscherniwzi reflektiert.

Podcast

Essen und Trinken – Zur neuen Ausgabe der SPIEGELUNGEN 1/2024

von IKGS München

Essen und Trinken „markiert kollektive Identität” - so werden die Leserinnen und Leser der aktuellen Ausgabe der „Spiegelungen. Zeitschrift für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas” im Editorial auf das Heft eingestimmt. Im Gespräch mit seinen Redaktionskolleginnen und -kollegen erfährt Donauwellen-Host Florian Kührer-Wielach mehr über die Konzeption, die Autorinnen und Autoren sowie den Inhalt dieser kulinarischen Ausgabe der Institutszeitschrift.

Beiträge unserer Autor:innen zum Lesen, Sehen und Hören.

Unser Blog Zwischen Grenzen macht auf verschiedene Aspekte der Grenzen im zentral- und südosteuropäischen Raum aufmerksam. Die kulturelle, religiöse und politische Geschichte der Regionen wirkt sich auch auf das heutige Leben aus – ist aber vielleicht gar nicht mehr so sichtbar.

In der Video-Reihe Spot On werfen wir einen Blick auf bekannte und weniger bekannte Persönlichkeiten aus den böhmischen Ländern. Sprachliche, nationale und politische Grenzen beinflussten zwangsläufig ihr Leben und Werk.

Die Podcast-Serie Münchner Grenzerfahrungen setzt sich mit Menschen auseinander, deren Leben von Grenzüberschreitungen geprägt ist. Herkunft, Ankunft und Rückkehr stellen sich als dynamische Komponenten ihrer Biografien heraus.