Die eigenen körperlichen Grenzen genau zu kennen und trotzdem dazu bereit zu sein, im Extremfall über sie hinauszugehen: eine Herausforderung, mit der sich wohl jeder Spitzensportler konfrontiert sieht. Manche von ihnen überschritten jedoch – vor allem auf der Suche nach Freiheit – zusätzlich noch Landesgrenzen: Erich Kühnhackl, deutscher Eishockey-Spieler des Jahrhunderts wagte diesen Schritt 1969 aus der kommunistischen Tschechoslowakei und kam ins bayerische Landshut. Gebürtig in Zieditz/Citice bei Falkenau/Sokolov, wuchs er in einer deutschsprachigen Familie auf. Da sein Vater als Baggerfahrer unverzichtbare Fachkraft war, entging die Familie der Vertreibung.

Beispiellose Eishockey-Karriere

Schon früh jagte Erich Kühnhackl dem Puck auf zugefrorenen Weihern hinterher. Seinen ersten Eishockey-Dress trug er für Baník Sokolov, wo sein Ausnahmetalent bereits sichtbar wurde. Nach seiner Ankunft in Landshut nahm ihn der dort aktive tschechische Trainer Karel Gut unter seine sportlichen und menschlichen Fittiche. Es folgte eine beispiellose Sportlerkarriere Kühnhackls bei den Vereinen EV Landshut und Kölner EC mit vier Meistertiteln und Erfolgen mit der deutschen Nationalmannschaft, die er nach dem Ende seiner Spielerkarriere neben vielen Vereinen auch trainierte. Spitznamen wie „Kühlschrank auf Kufen“ oder „Der Lange“ nah m er immer mit Humor. Wolfgang Schwarz stellt uns Erich Kühnhackl insbesondere im Hinblick auf dessen böhmischen Hintergrund, der vielen gar nicht bekannt sein dürfte, vor.

Ein ausführlicheres Interview mit ihm – aufgezeichnet in der Landshuter Eissporthalle, dem Ort vieler sportlicher Triumphe Kühnhackls – ist auf dem YouTube-Kanal des Adalbert Stifter Vereins abrufbar.

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