Spot on Maria Stona
von Anna Knechtel
Der Adalbert Stifter Verein und das Kulturreferat für die böhmischen Länder beschäftigen sich mit der deutschsprachigen Kultur und Kunst auf dem Gebiet der heutigen Tschechischen Republik. In Spot on werfen wir einen Blick auf bekannte und weniger bekannte Persönlichkeiten, deren Werk und Leben wir besonders schätzen.
4. November 2022Obwohl die Schriftstellerin Maria Stona (1861–1944) dank ihres gastfreien Hauses, ihrer Werke und ihrer Korrespondenz einem großen Personenkreis bekannt war, ist sie in Vergessenheit geraten, was damit zusammenhängt, dass viele ihrer Lebenszeugnisse 1945 verloren gingen.
Marie Stonawski wurde auf Schloss Trebowitz/Strzebowitz bei Mährisch-Ostrau/Ostrava geboren, laut jüngerer Forschungen bereits 1860 oder 1859. Das Schloss, das damals vor den Toren der boomenden Bergbau-Stadt lag, wurde 1945 geplündert und schließlich gesprengt, nur der einstige Schlosspark blieb inmitten der Industriestadt Mährisch-Ostrau erhalten.
Schreibende Schlossherrin
Stona begann früh zu schreiben, zunächst Gedichte und Novellen. 1907 erschien ihr erster Roman „Rabenschrei“. Nachdem sie 1910 das väterliche Schloss geerbt hatte wurde sie Gastgeberin eines Salons, dessen Bedeutung über die mährisch-schlesische Region hinausging. In den Gästebüchern von Schloss Trebowitz, die teilweise erhalten sind, findet man bekannte Namen wie Oskar Kokoschka, Stefan Zweig, Bertha von Suttner und auch Marie von Ebner-Eschenbach.
Ähnlich wie diese ließ sich auch Maria Stona durch die Menschen ihrer heimatlichen Umgebung zu Dorfgeschichten inspirieren, die 1908 in dem Band „Mein Dorf. Novellen und Skizzen aus Schlesien“ veröffentlicht wurden, 1962 in „Dorfgestalten aus dem Vorfeld von Groß-Ostrau“.
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